Kleintierzuchtverein Wasserburg am Inn e.V.

 

Unzertrennbar verbunden mit der Geschichte  des Kleintierzuchtvereines ist der Wasserburger Taubenmarkt.
Ab dem Jahr 1878 fand er alljährlich am  Blasitag, den 3. Februar statt.
Damals hatte der Brauereibesitzer Simon Grein den Taubenmarkt erstmals auf seinem Anwesen geduldet.
Um die Jahrhundertwende besuchten Korrespondenten amerikanischer Medien diesen einzigartigen Markt. Beeindruckt von der Zahl an Tieren wie auch Besuchern nannten sie dieses Züchtertreffen den „ Größten Taubenmarkt der Welt „ und schickten die Schlagzeilen auch nach Deutschland. Somit wurde dieser Name nicht vom Brauereibesitzer Simon Grein erfunden, sondern von amerikanischen Journalisten übernommen.
Im Laufe der Jahre wurde der Markt immer grösser und bekannter. Neben Tauben und Hausgeflügel wurden auch Ziergeflügel, Kaninchen, Kanarienvögel, Waldvögel, Mischlinge und Sittiche angeboten.
Nachdem es weder der 1. noch der 2. Weltkrieg geschafft hatte, dass die alljährliche Traditionsveranstaltung auch nur ein einziges Mal ausfiel, war es im Jahr 1964 schließlich die Maul – und Klauenseuche, die dafür sorgte, dass der Taubenmarkt  erstmals in seiner Geschichte abgesagt werden musste.
Wegen steigender Personalkosten überließ im Jahre 1970 die Brauerei schließlich die Ausrichtung des Taubenmarktes dem Kleintierzuchtverein Wasserburg.
Da der Andrang immer grösser wurde, beschloss man den das Marktgelände zunächst auf den Kirchhofplatz und um die Kirche, später dann auch auf die umliegenden Straßen auszuweiten. Beim 110. Taubenmarkt im Jahr 1988 beispielsweise gingen Schätzungen von etwa 50000 Tieren und fast 10000 Besuchern aus. Wegen zunehmender Proteste Wasserburger Geschäftsleute, der Blasitag war seit langem kein Feiertag mehr und sie mussten zunehmend Behinderungen und Umsatzeinbußen hinnehmen, wurde der Markt 1995 auf den ersten Sonntag im Februar verlegt.
Im Jahr 1998 stand der Wasserburger Taubenmarkt knapp vor seinem Aus.
Eine Petition des Deutschen Tierhilfswerkes e.V. an den Bayerischen Landtag sprach von unvorstellbaren Tierquälereien und forderte sogar „ dieses mittelalterlich anmutende Spektakel „ so schnell wie möglich abzuschaffen.
Nach langanhaltenden und zähen Verhandlungen mit dem BNA, Vertretern des Bayerischen Staatsministeriums und dem Vetrinäramt gelang es der Mannschaft um den Vorsitzenden Simon Frank schließlich den Taubenmarkt zu erhalten. Seit dieser Zeit wird auch das Meldeformular mit der Marktordnung, die jeder Verkäufer anerkennen und befolgen muss verwendet.
2006 wurde, erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte, der Wasserburger Taubenmarkt abgesagt. Wenige Tage vor dem Markttag untersagte das Veterinäramt aus Angst vor Verbreitung der Gefügelpest, die Durchführung.